Modul 1
Zitieren in der Popmusik
QUIZ – RELEVANZ – DURCHFÜHRUNG
Netzwerke des Pop
In diesem Modul werden verschiedene Produktionspraxen aktueller Musikproduktionen in den Blick genommen, die sich mit der kreativen Nutzung vorhandenen Materials befassen.
Cover
Bei einem Cover wird ein bereits veröffentlichter Song neu interpretiert und eingespielt.
Sample
Ein Sample bezeichnet einen Ausschnitt aus einer bereits bestehenden Tonaufnahme, der in einem neuen musikalischen Kontext wiederverwendet wird.
Interpolation
Eine Interpolation bezeichnet die mitunter subtile Neuaufnahme musikalischer Elemente bestehender Songs in eine neue Komposition.
Quiz
Cover, Sample oder Interpolation?
Vergleiche die zwei oder drei Songs eines jeden Beispiels miteinander.
Welche Gemeinsamkeiten haben diese Songs?
Wie sind diese Gemeinsamkeiten genau ausgestaltet?
Um welche Praxis des Zitierens handelt es sich dabei?
Du musst dir die Songs nicht bis zum Ende anhören, meist reichen die ersten 30 Sekunden.
Beispiel 1
Heart of Glass
Blondie (1978)
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Mehr InformationenHeart of Glass
Miley Cyrus (2020)
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Mehr InformationenCover
Antwort anzeigenRichtig
Es wurde fast alles übernommen:
Text, Melodie, Harmonie, Form, Begleitung.
Nur Produktion/Sound sind moderner.
Sample
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Interpolation
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Beispiel 2
Tutti Frutti
Little Richard (1955)
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Mehr InformationenTutti Frutti
Elvis Presley (1956)
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Mehr InformationenTutti Frutti
Peter Kraus (1956)
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Mehr InformationenCover
Antwort anzeigenRichtig
Fast alles wird übernommen, aber der Stil wird stark verändert (Tempo, Sprache, Ausdruck, Genre).
Sample
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Interpolation
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Beispiel 3
Long Red – Live at Woodstock
Mountain (1969)
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Mehr InformationenBorn to Die
Lana Del Rey (2012)
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Mehr InformationenCover
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Sample
Antwort anzeigenRichtig
Lana Del Rey verwendet im Intro von Born to Die ein echtes, unverändertes Stück der Live-Aufnahme Long Red (Live at Woodstock), nämlich den ikonischen Ruf „Y’out there? Louder!“ sowie Teile der Crowd-Atmosphäre.
Interpolation
Antwort anzeigenRichtig
Der charakteristische Drum-Beat von Long Red wird im Song nicht gesampelt, sondern neu eingespielt (nachgespielt). Er ahmt Timing, Groove und Pattern der Mountain-Aufnahme nach, ist aber eine neue Produktion.
Beispiel 4
Gimme! Gimme! Gimme!
ABBA (1979)
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Mehr InformationenHung Up
Madonna (2005)
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Mehr InformationenCover
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Sample
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Interpolation
Antwort anzeigenRichtig
Die markante Synthesizer-Melodie aus Gimme! Gimme! Gimme! wird in Hung Up nachgespielt, nicht gesampelt.
Beispiel 5
Evolving Colors
Anova (2024)
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Mehr InformationenBlood Brothers
Iron Maiden (2000)
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Mehr InformationenZusammen
Die Fantastischen Vier (2018)
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Mehr InformationenCover
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Sample
Antwort anzeigenLeider nicht richtig
Interpolation
Antwort anzeigenRichtig
In Evolving Colors werden keine Originalaufnahmen genutzt, sondern musikalische Elemente nachgespielt:
– Gitarrensolo aus Blood Brothers
– Basslauf des Songs Blood Brothers
– Drum-Pattern des Songs Zusammen
Weiterführende Ressourcen
Die folgenden Videos unterstützen die Vertiefung des Themas Interpolation. Sie bieten zusätzliche Musikbeispiele sowie weiterführende Erläuterungen zu kreativen und rechtlichen Aspekten dieser Produktionsweise.
Überlege dir, welche kreativen und rechtlichen Aspekte der Videos für deine Schüler*innen besonders relevant und motivierend sein könnten.
13 Songs that Interpolate other songs | David Bennett
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Mehr InformationenDieses englischsprachige Video zeigt anhand von 13 Beispielen sehr anschaulich, wie in modernen Songs Melodien oder Motive älterer Titel neu eingespielt und dadurch interpoliert werden. Es verdeutlicht außerdem den Unterschied zwischen Interpolation und Sampling (2:33) und erklärt, warum Interpolation oft günstiger ist als Sampling (8:11).
Von „Blurred Lines“ bis „Good 4 U“: Das Spiel mit ähnlichen Melodien im Pop | Arte TRACKS
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Mehr InformationenDas Video zeigt sehr ausführlich anhand aktueller Beispiele, wie Pop-Songs mit ähnlichen Melodien arbeiten und ältere musikalische Motive kreativ neu interpretieren. Die Dokumentation ist auf Deutsch, enthält aber englische Originalausschnitte mit deutschen Untertiteln. Interpolation wird definiert und klar vom Sampling abgegrenzt (0:55), während zugleich die kreativen und rechtlichen Aspekte (5:30) dieser Produktionsweisen beleuchtet werden.
How Copyright Works: Interpolation vs. Sampling | Michael Jackson and Manu Dibango | Berklee
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Mehr InformationenDas englischsprachige Video erklärt in Kürze den Unterschied zwischen Sampling und Interpolation und zeigt am Fall Michael Jackson vs. Manu Dibango die urheberrechtlichen Folgen ungeklärter Übernahmen.
What is the Difference Between Covering, Sampling, and Interpolation in Music? | Jonathan Miller Music
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Mehr InformationenDas englischsprachige Video erklärt kompakt den Unterschied zwischen Cover, Sampling und Interpolation und geht auch auf die rechtlichen Unterschiede dieser drei Zitierformen ein.
The Art of Sampling | Looping, Flipping & Interpolation | DaBlackMic TV
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Mehr InformationenDas englischsprachige Video konzentriert sich vor allem auf Sampling und zeigt, wie Produzent*innen Sounds loopen, verändern und neu arrangieren. Interpolation wird dabei als verwandte Technik ebenfalls berücksichtigt (4:22).
Did Olivia Rodrigo steal from Paramore? (analysis) | Adam Neely
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Mehr InformationenDieses englischsprachige Video liefert eine detaillierte Analyse: Es untersucht, inwiefern „Good 4 U“ Elemente aus Paramores „Misery Business“ interpoliert, zeigt die musikalischen Ähnlichkeiten auf, erklärt, warum dies rechtlich keine direkte Kopie darstellt, und geht darauf ein, weshalb Paramore dennoch aus Vorsicht der Musikindustrie nachträglich Songwriting-Credits erhielt.
Alles schon gehört | Arte Dokumentation
Die ARTE-Doku „Alles schon gehört“ zeigt anhand bekannter Beispiele, wie Popmusik musikalische Ideen immer wieder aufgreift, verändert und neu kombiniert, und erklärt anschaulich das Zusammenspiel von Sampling, Interpolation und stilistischen Anleihen. Leider ist die Sendung derzeit nicht verfügbar; da sie künftig wieder online gestellt werden könnte, verweise ich dennoch darauf. Als Ersatz empfiehlt sich dieser zusammenfassende Artikel: https://www.amazona.de/community/das-grosse-recycling-geschaeft-mit-der-pop-musik/
Relevanz für die Schule
Interpolation ist ein zentraler Trend aktueller Popmusik. Zahlreiche Chart-Hits, virale TikTok-Sounds und Streaming-Erfolge basieren heute auf Interpolationen. Jugendliche hören täglich Musik, die auf dieser Technik beruht, oft ohne den Ursprung zu kennen.
Für den Musikunterricht bietet dies einen idealen Zugang zur Lebenswelt der Schüler*innen: Interpolationen schaffen Wiedererkennung, eröffnen motivierende Höranlässe und ermöglichen Gespräche über Kreativität, Popästhetik, digitale Produktion, Musikgeschichte sowie über Themen wie kulturelle Bezugnahmen oder Urheberrecht. Gleichzeitig sind Interpolationen technisch leicht mit schulisch verfügbaren Tools wie GarageBand umsetzbar und fördern unmittelbare eigene musikalische Gestaltung.
Anbindung an das Kerncurriculum Musik
Das niedersächsische Kerncurriculum für die IGS 5–10 Musik (2017) dient hier exemplarisch für andere deutsche Lehrpläne.
Die Auseinandersetzung mit Interpolation erfüllt zentrale Anforderungen des niedersächsischen Kerncurriculums. Sie verbindet die Kompetenzbereiche Musik hören und beschreiben, Musik untersuchen, Musik deuten und Musik gestalten auf natürliche Weise miteinander. Schülerinnen und Schüler analysieren Klang, Form, Harmonik und Herkunft eines Songs (Arbeitsfelder 3.3.1–3.3.3), reflektieren kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge (3.3.5) und gestalten eigene musikalische Varianten in digitaler Produktion (3.2).
Das Thema spricht zudem explizit geforderte Bereiche wie Lebensweltorientierung, kritische Medienbildung, Digitalität und kulturelle Vielfalt an. Somit bietet Interpolation einen aktuellen, fachlich fundierten und curricular anschlussfähigen Zugang, der analytische, kreative und reflexive Kompetenzen gleichermaßen fördert.
Durchführung in der Schule
Das Quiz dient als Einstieg in die Unterrichtseinheit zur Interpolation in der Popmusik. Die Schülerinnen sollen anhand der Musikbeispiele die Fachbegriffe zu den Produktionspraxen aktueller Musik selbstständig erschließen und verstehen.
Das Arbeitsblatt Zitieren in der Popmusik bietet dabei eine Hilfestellung (mit vorhandenem Differenzierungsmaterial) und unterstützt die Bearbeitung des von der Lehrkraft angeleiteten Quiz. Im Unterschied zur Darstellung auf dieser Homepage wird empfohlen, die Definitionen nicht vorwegzunehmen, sondern sie durch die Bearbeitung der Aufgaben von den Schülerinnen selbst herleiten zu lassen. Selbstverständlich kann die Lehrkraft hiervon abweichen und die Begriffe bereits vorab einführen.
Im weiteren Verlauf der ersten Doppelstunde sollten die kreativen und rechtlichen Aspekte der Produktionsweise Interpolation vertieft und gemeinsam mit den Schüler*innen diskutiert werden. Konkrete Umsetzungsvorschläge finden sich im Stundenablauf weiter unten. Zusätzliche können die unter Weiterführende Ressourcen verlinkten Videos in den Unterricht eingebunden werden.









